ARD/ZDF hat festgestellt, dass mehr Internet-User aus der Mondlande- Generation, also die über 60-Jähringen, als Netkids, also die unter 20-Jährigen, im Internet online sind. Das verblüfft mich schon ein wenig, da man doch den Alten nachsagt, dass sie inflexibel und träge sind, die Tage nur noch im präseniler Tagesschlaf verbringen.
Aber ich vermute ein anderes Phänomen als Triebkraft. Die Kids wenden sich vom Internet ab. Für sie ist es nicht mehr so wichtig, hat es nicht mehr den Stellenwert. Bei dem momentanen Internet-Hype ist das kaum vorstellbar. Aber ich erinnere an die Zeit, in der es noch Mondlandungen gab. Es war einmal im letzten Jahrtausend, in den Jahren des Kalten Krieges, der auch aus dem Weltraum geführt werden werden sollte (Schlagwort: Wer den Weltraum beherrscht, beherrscht die Erde).
Die Vorstellung eine Mondbasis zu gründen war der ultimative Hype.
Und was ist daraus geworden? Das Thema, das eine ganze Generation faszinierte, ist einfach im Sande verlaufen, die Helden von damals bereits vergessen. Weltraumfahrt dümpelt heutzutage als low Budged Unternehmung fast ohne Kenntnisnahme der Öffentlichkeit vor sich hin.
Mit dem Internet wird es auch so kommen, es wird ins "Unterwußte" der Gesellschaft abgleiten. Zukünftig wird es zwar von jedermann im täglichen Leben ständig angewendet müssen, aber als Hype wird das dann nicht mehr erlebt, auf das man Stolz sein kann, dass man damit umgehen kann und sich z.B. Infos aus dem Web googelt.
Auch das Second Life ist dann nicht mehr aus dem täglichen Leben wegzudenken. Es ist fest in das täglich Leben integriert und wird essentiell im Berufsleben.
Die Studie zeigt, das der Internet-Hype als solche im Abklingen ist und der Umgang mit dem Internet in der "Normalität" der täglichen Notwendigkeiten versinkt.
Was kommt nach dem Internet? Diese Frage können die Netkid beantworten, die schon jetzt wenige online im Internet sind als die Alten, die ex-Mondlander.
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