Donnerstag, 17. Mai 2007

Botnetze: Krieg um Avatare

Im Internet ist es schon Realität: der Krieg der Botnetz-Betreiber um gekaperte PCs, die sie an Spam-Mailverteiler "verkaufen". Es gibt derzeit drei Botnetz-Banden, die mit allen Mitteln um die Vormachtstellung kämpfen (Kaspersky). Dabei geht es um riesige Geldsummen.

Auf das SL übertragen bedeutet dies, dass früher oder später im SL diese Avatarnetz-Banden, kurz AvaNetz-Bande, auftreten und unbemerkt Avatare übernehmen und für ihre kriminellen Zwecke einsetzen werden. Natürlich geht es auch hier um richtig viel Geld (Umsatz derzeit im SL gut eine Million Dollar am Tag, Tendenz rasant steigend). Von diesem Kuchen wollen sie sich einen möglichst großen Teil abzweigen.

Die AvaNetz-Bande könnte z.B. versuchen über kostenlos erhältliche Objekte Schadcode in die Avatare einzuschleußen, um diese dann, unbemerkt vom Avatarbesitzer, kontrollieren zu können. Sobald der Besitzer des Avatars sich abgemeldet hat, sendet der im Avatar verstecke Schadcode ein Signal an die AvaNetz-Zentrale, meldet die Abwesenheit seines Besitzer und die Bereitschaft Befehle aus der Zentrale entgegen zu nehmen. Zentral gesteuert könnten sich dann lokale Gruppen bilden, die in die SIMs ausschwärmen und möglichst unbemerkt ihr Unwesen treiben.

Wo viel Geld im Umlauf ist, tauchen auch immer dunkle Gestalten auf. Nach einer bestimmten Zeit werden sich untereinander konkurrierende Banden entwickeln, die sich um die Anteile des Kuchen hartnäckig bekämpfen, indem sie z.B. in die Avatare eindringen und den vorhandenen Schadcode löschen und den eigenen installieren. Denkbar wäre auch die Deaktivierung konkurrierender Avatare. Der Phantasie sind für die Gesetzlosen keine Grenzen gesetzt.

Montag, 14. Mai 2007

Hirnspionage: Wissenschaftler messen Gedanken

Wissenschaftler messen Gedanken bereits bevor sie das Bewusstsein erreichen.
"Eine universelle Gedankenlesemaschine wird wohl Zukunftsmusik bleiben", vermutet John-Dylan Haynes. Um Gedanken zu lesen, muss man die Nervenzellen im Gehirn belauschen. Er habe vor, "die deutschen Gehirne zu entschlüsseln", mein er scherzhaft. Na, dann mach dich an die Arbeit, du wirst viel zu tun haben. *harhar*

Tja, der gute Mann interessiert sich also für die Zeitspanne zwischen Gedankenentstehung und deren Verbreitung im Real Life.
Im SL hätte er es das viel einfacher. Er bräuchte nur die Texteingaben der Avatare mitlesen, die Weitergabe an den SL-Client etwas verzögern und schon könnte er mit diesem Informationsvorsprung manipulativ tätig werden. Im SL existiert also die "universelle Gedankenlesemaschine" bereits.

SL ist also dem RL schon meilenweit voraus. ;-)

Sonntag, 13. Mai 2007

Mondlander versus Netkids

ARD/ZDF hat festgestellt, dass mehr Internet-User aus der Mondlande- Generation, also die über 60-Jähringen, als Netkids, also die unter 20-Jährigen, im Internet online sind. Das verblüfft mich schon ein wenig, da man doch den Alten nachsagt, dass sie inflexibel und träge sind, die Tage nur noch im präseniler Tagesschlaf verbringen.

Aber ich vermute ein anderes Phänomen als Triebkraft. Die Kids wenden sich vom Internet ab. Für sie ist es nicht mehr so wichtig, hat es nicht mehr den Stellenwert. Bei dem momentanen Internet-Hype ist das kaum vorstellbar. Aber ich erinnere an die Zeit, in der es noch Mondlandungen gab. Es war einmal im letzten Jahrtausend, in den Jahren des Kalten Krieges, der auch aus dem Weltraum geführt werden werden sollte (Schlagwort: Wer den Weltraum beherrscht, beherrscht die Erde).

Die Vorstellung eine Mondbasis zu gründen war der ultimative Hype.
Und was ist daraus geworden? Das Thema, das eine ganze Generation faszinierte, ist einfach im Sande verlaufen, die Helden von damals bereits vergessen. Weltraumfahrt dümpelt heutzutage als low Budged Unternehmung fast ohne Kenntnisnahme der Öffentlichkeit vor sich hin.

Mit dem Internet wird es auch so kommen, es wird ins "Unterwußte" der Gesellschaft abgleiten. Zukünftig wird es zwar von jedermann im täglichen Leben ständig angewendet müssen, aber als Hype wird das dann nicht mehr erlebt, auf das man Stolz sein kann, dass man damit umgehen kann und sich z.B. Infos aus dem Web googelt.

Auch das Second Life ist dann nicht mehr aus dem täglichen Leben wegzudenken. Es ist fest in das täglich Leben integriert und wird essentiell im Berufsleben.

Die Studie zeigt, das der Internet-Hype als solche im Abklingen ist und der Umgang mit dem Internet in der "Normalität" der täglichen Notwendigkeiten versinkt.

Was kommt nach dem Internet? Diese Frage können die Netkid beantworten, die schon jetzt wenige online im Internet sind als die Alten, die ex-Mondlander.

Dienstag, 1. Mai 2007

New Berlin, 1. Mai

Es kaum zu glauben, aber in "New Berlin" brennen am 1. Mai die Straßen. Was wird hier für ein Spektakel abgezogen? In München herrscht am 1. Mai heile Welt und Biergartenstimmung, hier in Berlin das Chaos.

Staunend stehe ich da und schaue gespannt dem Treiben zu. Spreche amüsiert mit zwei Avataren über die seltsame Szenerie. Es entwickelt sich eine nette Unterhaltung mit den beiden. Während des Gesprächs stellt sich heraus, dass beide ein SL-Pärchen sind. Sie haben sich aufgrund ihres gleichen Nachnamens angesprochen und ziehen nun gemeinsam durch die SL-Lande.

Wie schön kann doch das SL-Leben sein!